ISIS Kongress: Krisen systemisch begegnen

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Beschreibung

30 Jahre ISIS INSTITUT KÖLN

Die Idee, Systemtheorie und verschiedene Methoden der Beratung und Therapie auf den Schulkontext zu übertragen und ein systemisches Curriculum für Beratung in Schule zu entwickeln und Interessierten anzubieten, entstand 1993. Zusammen mit Christa Hubrig konnte die erste Weitertbildungsgruppe: „Systemisch lösungsorientierte Beratung und Pädagogik“ für den Schulkontext starten. Wir waren damals Pioniere und es war noch nicht so klar, was „systemisch“ eigentlich war. Heute hat die Systemtheorie auch in die Universitäten Einzug gehalten und das Wort „systemisch“ wird manchmal inflationär gebraucht gemeint wird dann, dass man das ganze System sehen müsste. Systemisch wie ich es verstehe ist aber weitaus mehr: es ist eine (radikal konstruktivistische) Haltung, die eben sämtliche festen Überzeugungen und Glaubenssätze, die zu Blockaden führen, und davon haben wir im Schulsystem mehr als genug, in Frage stellt. Paul Watzlawick prägte hierzu den Satz: „wie wirklich ist die Wirklichkeit”.

Heute, nach 30 Jahren, können wir als Institut auf eine Vielzahl von mehreren Hundert ausgebildeten BeraterInnen, SupervisorInnen, Lerncoaches, TraumapädagogInnen verweisen, die die in der Weiterbildung gewachsenen Ideen in ihre privaten und beruflichen Kontexte getragen haben. Bei der Frage nach dem, was den TeilnehmerInnen der ISIS Weiterbildungen am meisten genutzt hat, höre ich immer wieder den Satz: „Die Haltung hat mir geholfen in einem schwierigen Umfeld zu überleben und hat mich auch privat sehr viel weitergebracht“.

Das ist das, was uns in den 30 Jahren Weiterbildungsarbeit Motivation und Kraft gegeben hat: zu erleben, wie relevant, nutzvoll und sinnhaft unsere Arbeit von uns selbst und anderen erlebt wird. Auch wenn ich mich manchmal in dem Konflikt sehe, TeilnehmerInnen in ihren Kompetenzen und in ihrer Resilienz zu stärken, sich einem Berufsalltag zu stellen, der von politischer Seite nicht verbessert, sondern seit Jahren verschlimmert wird.

In den 30 Jahren Weiterbildung am ISIS Institut sind viele tolle Ideen erwacht, gewachsen und in den privaten und beruflichen Alltag umgesetzt worden. Mit unser Tagung 2023 geben wir diesen Ideen Raum unter dem Motto: „Best Practice der systemischen Beratung und Pädagogik“.

KRISEN SYSTEMISCH BEGEGNEN

haben wir als Thema für diesen Kongress gewählt. In den Vorträgen, Workshops, Begegnungen und Aktionen wird es darum gehen, verschiedene Ansätze aus der Praxis für das Bewältigen von schwierigen und manchmal leidvollen Situationen aufzuzeigen aber auch die Freude, die Kraft und die neue Offenheit zu erleben, die aus dem von uns vermittelten spezifischen systemischen Ansatz in Schule erwächst. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen, die mit Ihrem Engagement diese Tagung ermöglicht haben und freue mich auf einen spannenden und lebendigen Tag.

Peter Herrmann

Datum, Uhrzeit und Ort

 

 

Ablauf

  • 09:00 Uhr
    Ankommen/Anmeldung in der Aula
    mit Stehkaffee

 

  • 09:30 Uhr
    Begrüßung
    Einleitung in das Thema
    Dr. Peter Herrmann

 

  • 10:00 Uhr
    Impulsphase 1
    praxisnahe Impulse/ Workshops

 

  • 12:00 Uhr
    Mittagessen
    in direkter Nähe finden sich kleine Lokale

 

  • 13:00 Uhr
    Krisen bewältigen durch Meditation und Bewegung

 

  • 14:00 Uhr
    Impulsphase 2
    praxisnahe Impulse/ Workshops

 

  • 16.00 Uhr
    Come together auf einen Kaffee + Geburtstagskuchen
    Austausch zu den Impulsen im Plenum und Verabschiedung

Themen der Workshops

Kinder und Jugendliche können im Council durch die wertschätzende Kommunikation und der damit verbundenen Entwicklung von Resilienz Krisen überstehen.

Es entsteht ein Raum, in dem sich eine annehmende, verstehende, ressourcenorientierte und zuversichtliche Grundhaltung bildet. Council und Klassenrat sind beides wertvolle Elemente im Schulalltag. Durch die Methoden und einfachen Regeln des Council wird der Negativ-Blickwinkel verändert. Man nimmt sich anders wahr und selbst schüchterne Teilnehmer*innen entwickeln plötzlich Mut, für sich einzustehen und vor der Gruppe zu sprechen.

In diesem Workshop erleben Sie Council in einem praktischen Kontext und erhalten einen lebendigen Eindruck, wie Council in Schulen wirken kann.

  • “Umgang mit verhaltensoriginellen Eltern aus systemischer Sicht“ von Birgit Hallerbach

Ziel des Workshops soll es sein, durch eine veränderte Haltung mehr Gelassenheit im Umgang mit herausfordernden Situationen zu entwickeln und Möglichkeiten der Eskalation und der Deeskalation kennenzulernen. Wir werden “preframen – framen – reframen“ und uns mit Fragen auseinandersetzten wie: “Wie kann ich, zum Wohl eines Kindes, auf Eltern zugehen, die auf mich losgehen? Wie kann ich Eltern in die Kooperation einladen und, wenn nötig, auch „vorladen“? Wie kann auch in aufgeladenen Situationen eine selbstfürsorgliche respektvolle Grenzsetzung erfolgen? Der Workshop richtet sich an neugierige, interessierte Menschen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Im ersten Block soll zunächst eine eher theoretische Fundierung erfolgen. Sofern Interesse besteht, können in einem zweiten Block dann einzelne „Fallbeispiele“ bearbeitet werden.

In diesem Workshop wird gemeinsam erarbeitet, wie Sie Schülerinnen und Schüler systemisch in Kooperation einladen können.

  • “Schule in der Krise? Organisationen im Wandel systemisch unterstützen” von Regina Bungartz

Auf alle Schulen wirken im Moment sehr viele Einflussfaktoren, die Anpassungen, Neuerungen und Veränderungen erzwingen. Viele Lehrkräfte fühlen sich dadurch, aber auch angesichts des zunehmenden Personalmangels, häufig sehr belastet und erschöpft.

(Die systemische Organisationsberatung kann hier durch Perspektiverweiterung eine Unterstützung bieten.)

Im Workshop wollen wir systemisch auf das „Organisationswesen Schule“ schauen, auf das, was jeder Einzelne aktuell als krisenhaft erlebt, um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen bzw. den Umgang mit unserem Erleben neu zu fokussieren.

  • “Vom Superhelden der Kita zum I-Dötzchen” von Nicole Stüttgen

In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, wie wir – als Fachleute – den Übergang in die Schule für die Kinder besser gestalten können. Dabei nehmen wir verschiedene Blickrichtungen ein, einerseits die Perspektive der Kita und andererseits die Perspektive der Grundschule.

Kinder stehen heute oft in einem widersprüchlichen Spannungsfeld: Im Alter von 2 bis 4 Jahren werden ihnen kaum Grenzen gesetzt – frei nach dem Motto, das Wichtigste ist eine glückliche Kindheit. Als Vorschulkinder geraten sie dann unvermittelt unter Beobachtung: Wie hält es den Stift? Kann es still sitzen, die Schuhe binden, bis 10 zählen? Was genau war noch mal die emotionale Schulfähigkeit?

Die Ausbildung zur systemisch-lösungsorientierten Beraterin führte mich zu dem von mir entwickelten Projekt „die Perlentaucher“. Dieses gab mir und dem Team viele neue Möglichkeiten, die Kinder auf diesen Übergang besser vorzubereiten.

  • „Wenn nicht jetzt, wann denn dann?“ von Doro Block

Bildung für nachhaltige Gestaltung und Entwicklung des Zusammenlebens auf unserem Planeten ist unbestritten eine ganz große Aufgabe für die Schulen. Besonders die letzten Jahre und die vergangenen Monate haben uns die globalen Verflechtungen, Herausforderungen und Krisen schonungslos vor Augen geführt. Sehr deutlich zeigt sich aktuell auch die Komplexität, auf deren Grundlage Zukünfte gestaltet und Entscheidungen getroffen werden müssen. Wir wollen diesen Herausforderungen systemisch begegnen. Wir können jetzt Schule so gestalten, dass sie darauf vorbereitet, Lösungen für die Zukunft und in der Zukunft zu finden.

Gemeinsam erarbeiten wir, was uns in der Veränderung  stärkt, ermutigt, was uns hindert, was unterstützt und was wir brauchen, um gesund und mit Perspektiven Schule zukunftsfähig zu entwickeln und die Aufgaben zu bewältigen.